Untersuchungen zeigen, dass Lehrkräfte häufig ziemlich genau wissen, wie sie Lernschwierigkeiten erkennen und welche Kinder besondere Probleme in Mathematik haben. Gleichzeitig gibt es eine sehr großes Repertoire an Lern- und Förderformaten. Die Herausforderung ist, zu den beobachteten Schwierigkeiten ein passendes Angebot auszuwählen. Die nächste Herausforderung ist, in stark heterogenen Lerngruppen geeignete Fördermaßnahmen zu planen und durchzuführen.
Diskriminierende Maßnahmen wie „Sternchenaufgaben“ zur Differenzierung sind nicht nur zusätzlicher Arbeitsaufwand für Lehrkräfte bei der Vor- und Nachbereitung, sondern verunmöglichen auch ein Gespräch mit der ganzen Lerngruppe über die Inhalte.
Ein Ausweg besteht darin, bei der Förderung nicht in Bezug auf die Inhalte, sondern in Bezug auf die Prozesse zu differenzieren. Um geeignete Förderformate zu identifizieren ist eine prozessorientierte Diagnostik erforderlich.
Am Beispiel des Aufbaus von Grundvorstellungen zu Zahlen (Beispiele zu natürlichen Zahlen bis 100 und zu Brüchen) werden Ideen und Dokumente von Lernenden diskutiert, wie diese Art von Diagnose und Förderung methodisch und inhaltlich umgesetzt werden kann.